Wie ein Fehler in Microsoft Excel die europäische Austeritätspolitik befeuerte
Als damals Griechenland genötigt wurde, den Austeritätsmaßnahmen seiner Gläubiger zuzustimmen, begründeten EU-Politiker wie auch der Internationale Währungsfond ihre Forderungen zwar nicht ausschließlich, aber eben auch auf der magischen Zahl von neunzig Prozent: Wenn der Schuldenberg eines Land 90% seines Bruttoinlandsprodukt überschreite, käme ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zum Erliegen.
Allerdings stellte sich heraus, dass diese Zahl nicht nur falsch war, sie war das Ergebnis eines schlichten Programmierfehlers. Zwei Harvard-Ökonomen veröffentlichten einen Fachartikel mit dem klingenden Titel »Growth in a time of debt«, in dem sie diese Schwelle zu erkennen behaupteten. Allerdings waren ihre Berechnungen fehlerhaft – ein simpler Bug in Microsoft Excel hatte zu dem falschen Ergebnis geführt.
Griechenland nahm die umfangreichen Sparmaßnahmen wegen eines Softwaremissgeschicks auf sich.