Sechs Mal wählt Dirk S., wie von den Behörden empfohlen, die Telefonnummer des Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) – 116 117. „Ich hing jeweils etwa 40 Minuten in der Warteschleife, flog dann aus der Leitung“, sagt Dirk S. „Vier Stunden kein Durchkommen.“
Dirk S. wählt den Notruf der Feuerwehr. Er berichtet, der Kollege in der Leitzentrale habe gesagt, es sei nicht Aufgabe der Feuerwehr, tätig zu werden. Er solle weiter die 116 117 anrufen, bis jemand den Hörer abnimmt.
Dirk S. schildert die Dringlichkeit. Der Mitarbeiter verspricht, den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu informieren, der einen Arzt schicke.
► 20. März, frühmorgens
Es ist kein Arzt gekommen, David C. ist schwach. Wieder ruft Dirk S. die 116 117 an – sieben Mal. Wieder vergeblich! Dann drückt er bei der Bandansage nicht die Ziffer für „Corona-Symptomatik“, sondern eine andere Ziffer. „Ich hatte gleich eine Ärztin am Telefon“, so Dirk S. „Als ich die Symptome schilderte, sagte sie: ,Nicht zuständig‘, legte auf.“